Erbaut wurde die Wahlhäuser Kirche im Jahre 1718 als Patronatskirche des hier ansässigen Rittergeschlechts von Hanstein. Die Bauweise unterscheidet sich völlig von den anderen Gotteshäusern in der Umgebung. Im Herbst 1976 wurde der vorläufig letzte Gottesdienst in diesem Gebäudee gefeiert. Wegen ungeklärter Eigentumsfragen sowie Baufälligkeit war ab diesem Zeitpunkt das Betreten der Kirche verboten. Die feierliche Wiedereinweihung erfolgte am 27.09.1992.
Die baulichen Besonderheiten Zwei umlaufende Emporen zeigen Szenen aus dem alten Testament (oben)
und dem neuen Testament (unten).
Diese Malereien entstanden um 1775 und wurden vom Wahlhäuser
Laienmaler J. F. Ender (1721-1788) angefertigt.
Bilder darunter: Die Kanzel mit Holzfiguren befindet sich mitten über dem Altar in der Empore, eine höchst seltene Anordnung.
Bild links:
Das hölzerne Tonnengewölbe ist mit den vier Evangelisten und dem Himmel als Hintergrund bemalt.
Bilder unten: Im Jahre 2002 wurden die Epitaphe (Leichensteine) welche früher in den Wänden eingemauert waren, freigelegt und direkt hinter dem Altar aufgestellt.
Bild darunter:
Die Familiengruft der von Hanstein
Hier wurden bis 1821 Angehörige der Familie von Hanstein beigesetzt. Es befinden sich ca. 30 gut erhaltene, mumifizierte Leichen in der Gruft. Aus Gründen der Pietät und weil sich durch ständige Besichtigungen die klimatischen Verhältnisse nachteilig verändern würden.
:"... ein sehr großes Gepränge war jedesmal wenn ein verstorbenes Mitglied der hansteinschen Familie in das Gewölbe unter der Kirche beigesetzt wurde. Sehr häufig geschah das Beisetzen am Abend gegen 8 oder 9 Uhr.Die Leiche wurde auf dem Hof oder Hausflur des Guthofes zum Beschauen im Paradebett ausgestellt und es brannten sehr viele Lichter, Wachskerzen, auch wohl Fackeln. Den Sarg trugen die hansteinischen Jäger, in der Regel 8 Mann, bekleidet mit großen schwarzen Mänteln, dreieckigen Hüten mit Flor, zwei Marschälle mit Florstäben schritten voran. Angekommen in der Kirche wurde der Sarg niedergesetzt. Die Gemeinde sang, worauf der Pfarrer eine pomphafte Rede hielt. Dann trugen die Jäger die Leiche ins Gewölbe und der Pfarrer sprach hierauf seinen Segen...Interessant ist die Schilderung des Ortschronisten, Reinhardt Ringk,aus der damaligen Zeit (1802) über eine Bestattung hier
Wegen der Übernahme der Kirche durch den Staat im Jahr 1976 und Baufälligkeit des Turmes mussten die Glocken entfernt werden. Um wieder ein Geläut zu haben, spendeten die Einwohner insgesamt etwa 20 Tausend DDR-Mark für einen Glockenturm und eine dritte Glocke zur Verbesserung des Klangbildes. Das Geläut wurde im Pfarrgarten aufgestellt, da die Anlage nur auf kirchlichem Eigentum stehen durfte. Leider waren bei diesem Standort die Glocken nicht im ganzen Dorf zu hören. Die lateinische Inschrift der älteren Glocke, sie ist zugleich die älteste Glocke des gesamten Eichsfeldes, weist auf Christus als den König und Friedensbringer hin. Die andere Glocke ist der Heiligen Margarethe geweiht, die um das Jahr 300 zur Zeit des Kaisers Diokletian wegen ihres Glaubens enthauptet wurde. Diese Inschrift gab den Hinweis auf den Namen der Wahlhäuser Kirche. Zur dritten 1980 gegossenen Glocke, gibt es eine kleine Geschichte: Als ab 1976 die Gemeinde ihre Gottesdienste nur noch im Gemeindesaal des Pfarrhauses feiern konnte, vermißte sie das Glockengeläut.Im Kirchturm befinden sich drei Glocken, 1355, 1422 -sie sind die ältesten der Region und haben schon in der Vorgängerkirche gehangen. Auf Grund ihres Altertumswertes entgingen sie im 1. und 2. Weltkrieg nur knapp dem Einschmelzen.
Öffnungszeiten der Wahlhäuser Kirche
April bis November
Mi 15.00 - 16.00 Uhr
Sa 14.30 - 16.30 Uhr
So 14.30 - 16.30 Uhr
November bis März
Mi geschlossen
Sa 14.30 - 16.00 Uhr
So 14.30 - 16.00 Uhr
Kontakt
Mitglieder des Kirchenvereins sind zu allen Öffnungszeiten anwesend.
Für Anmeldungen oder Informationen nehmen Sie bitte zu folgenden Personen Kontakt auf.
St. Stadolka
Tel.: 0163 3174417
H. Zbierski
Tel.: 03 60 87 / 98 62 9
U. Stadolka
Tel.: 03 60 87 / 98 64 9
Bitte beachten Sie!
Besuchergruppen außerhalb der regulären Öffnungszeiten müssen sich mindestens 1 Wochen vorher anmelden!
Wahlhausen liegt am Pilgerweg “Via Scandinavica” Etappe 13 von Kirchgandern bis Asbach (19km)